(Ein Bericht von unserem Gastautor aus Liepaja, Bruno Rancis)
Gott sei Dank, der Zirkus ist vorbei. Nun wissen wir, wer sind unsere Akteure für die nächsten vier Jahre. Der eine spielt überzeugt, der andere wundert sich, worum er überhaupt vor TV Cameras steht. Egal.
Ich habe mitgemacht in Liepaja als Wähler. Natürlich folgte auch paralell, was passierte in meinen Geburtsort Riga. In Lettland ist es halt so, nach dem Rigaer Wahlergebniss kann man schon ahnen wie wird die Lage bei der kommenden Parlamentswahl in den nächsten Jahr aussehen.
Also eins ist klar – der Lette ist noch im Niveau von den 1990 er Wahlen geblieben. Schon damals ging es um die Mächte von Licht gegen den Bösen. Der Gute war der Lette von Latvijas Tautas Fronte Liste, und der Böse war der Russe von der Interfronte oder Kommunistische Partei. Die ganze Zeit nach Erneuerung der Unabhängigkeit kämpfen wir gegeneinander. Natürlich gibt es auch Kräfte die verstehen, daß man über die Zukunft des Landes nur dann sprechen kann, wenn Letten und Russen zusammen arbeiten. Sowas gibt’s auch.
In der Hauptstadt werden diese Kräfte wahrscheinlich in Opposition bleiben. Mindestens wir haben ein bisschen Hoffnung, daß in unsere Gesellschaft nicht alles verloren ist. Aber generell eins ist klar – wir sind noch ganz ganz tief in der Rechten Szene geblieben. Und ehrlich gesagt, ich bin nicht sicher, ob in absehbare Zukunft wir in die Mitte sein Frieden finden.
Die Wahlbeteiligung lag bei nur ca. 28 %, das Titelbild zeigt die Wahlbeteiligung in den einzelnen Regionen, je heller umso dünner.
Wer mehr Details über die einzelnen Wahlbezirke und die vertreten Parteien erfahren möchte kann unter folgendem Link die interaktive Karte nutzen: