Do. Nov 21st, 2024

Es sind wohl eher bald 10 Jahre Krieg in der Ukraine seit 2014!

Oder, wenn man sich die Geschichte dieser Region anschaut könnte man zu der Überzeugung kommen das in dieser Region es nie klar war, welche Gruppierungen, Mächte die Oberhand gewinnen, das heisst eigentlich war bis auf ganz kurze Perioden oder die etwas längere unter dem russischen Zarenreich und der Sowjetunion dort beständig Krieg.

Gogol, welcher selber aus der heutigen Ukraine stammt, schreibt in obigem Buch:

„Es gibt keine Ordnung mehr in der Ukraine: die Obersten und Hauptleute beißen sich wie die Hunde: es gibt kein Oberhaupt, das über allen stünde. Unser Adel hat polnische Sitten angenommen und hat von den Polen Tücke gelernt . . . Er hat seine Seele verschachert, indem er die unierte Kirche anerkannte. Die Juden bedrücken das arme Volk. Oh, vergangene Zeiten! Wohin seid ihr verschwunden, meine Jahre? Geh mal in den Keller, Bursche, und bring mir einen Krug Met! Ich will auf unser früheres Leben und die vergangenen Zeiten trinken!“

Kleinrussland und Ruin

Die geschichtliche Entwicklung von der Entstehung der Rus in Kiew und der dann im 17. Jahrhundert beginnenden Trennung von Kleinrussland und Grossrussland ist vielen mittlerweile bekannt.

sonst hier noch ein link: https://de.wikipedia.org/wiki/Kleinrussland

Das heisst ohne, bei Klein- oder Gross- Russen, eine Wertung vorzunehmen, beschrieb dieser Unterschied nur die westlich zugewandten Völker unter Russland als Kleinrussen, und die östlich zugewandten als Grossrussen.

Man beachte das Kiew zu der Zeit auch als Teil Grossrusslands verstanden wurde.

Das Wanken und der Streit unter den Hetmans, den Kosakenführer der südlichen Steppengebiete Osteuropas, man nannte sie auch „Wilde Felder“, führte schliesslich zum faktischen Untergang, bzw. der Integrierung der Kosaken in das russische Reich. Dieser über 30 jährige Krieg, welchen man als „Ruin“ bezeichnet, ist eine Abfolge von Lügen, Verrat und Hinterhalt, welche dem Zwist der Hetmans der linksufrigen und rechtsufrigen Ukraine (bezieht sich auf den Dnjeper Fluss) untereinander geschuldet war. Mal mit Polen verbündet, mal mit den Krimtataren, mal mit dem osmanischen Reich, mal mit dem russischen Reich, versuchte ein jeder der Hetmans seine Gruppierung als die alleinige Machtposition zu gestalten.

Das Ende vom Lied war die Integration in das russische Reich.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ruin_(ukrainische_Geschichte)

Das heisst eigentlich haben wir bis heute in der Ukraine eine Zweiteilung zwischen Ost- und Westukraine.

Diese Zweiteilung hätte nur durch grosse Liberalität der Staatsführung und der gleichmässigen wirtschaftlichen und infrastrukturellen Aufbauarbeit im Westen der Ukraine wie im Osten funktionieren können. Dies wurde schmählich versäumt.

Jetzt haben wir einen Krieg dort, welcher weiterhin betrieben wird, von russischer Seite mit dem überheblichen Anspruch auch Kiew ins „grossrussische“ Reich einzugliedern, und von Seiten der ukrainischen Führung die unrealistische Forderung einer kompletten Wiederherstellung der Ukraine in den Grenzen von 1992 inclusive der damals autonomen Republik Krim.

Kompromiss unmöglich?

Nach dem Besuch von Frau Baerbock in Odessa und ihren Gesprächen dort kann man sich nur an den Kopf fassen, neben ihren Lippenbekenntnissen zu umfangreicheren Waffenlieferungen und Unterstützung (bis zum Ende) wurden völlig unbedeutende Themen besprochen, welche dem Ernst der Lage in keinster Weise entsprechen:

Die Bundesregierung ändert in ihrem amtlichen Sprachgebrauch die Schreibweise der ukrainischen Hauptstadt: Künftig wird nicht mehr von Kiew die Rede sein – sondern von Kyjiw. „Wir haben das vollzogen, was längst überfällig war: die Schreibweise Eurer Hauptstadt in der ukrainischen Sprache“, sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Samstag bei einer Pressekonferenz mit ihrem Kollegen Dmytro Kuleba in der ukrainischen Hafenstadt Odessa.

Die Ukraine hatte lange um eine Änderung der deutschen Schreibweise gebeten, um dem ukrainischen Namen der Hauptstadt näher zu kommen. Die Schreibweise „Kiew“ lehnt sich nach ukrainischer Lesart zu sehr an die russische Sprache an.

Der ukrainische Außenminister dankte für die sprachliche Neuregelung. „Wir haben viele Jahre dafür gekämpft, dass die Ukraine nicht durch die russische Sprache betrachtet wird“, sagte Kuleba. „Ich danke allen, die für geschichtliche Gerechtigkeit kämpfen – auch in kleinen Details.“

In einem weiteren Punkt herrscht sprachlich allerdings weiter Uneinigkeit zwischen Deutschland und der Ukraine. Kuleba bat seine Kollegin, den Namen der Hafenstadt Odessa künftig mit nur einem „s“ schreiben zu lassen – so wie im Ukrainischen. Baerbock entgegnete, dass hier der „Teufel im Detail“ stecke. „Mit nur einem ’s‘ würden wir es in Deutschland anders aussprechen“, gab sie zu bedenken – nämlich mit langem „e“. Die Ministerin resümierte: „Das müssen wir noch weiter diskutieren.

Solange der russische Präsident Wladimir Putin nicht bereit sei, den Krieg zu stoppen, „unterstützen wir euch jeden weiteren Tag“ auch mit Waffenlieferungen, „die nicht nur zurückerobern, sondern die jeden Tag Menschenleben retten.“

„Kuleba warf Deutschland und dem Westen eine Mitschuld am Krieg durch zögerliches Verhalten vor.“

die Kriegsschuldfrage wird ausgedehnt

https://www.faz.net

Als realistische Befriedungsmöglichkeit möchte ich einen unbenannten Kommentar zitieren:

Die jetzige Ukraine gründet einen neuen Staat „Westukraine“. Die Grenze befindet sich 50 km hinter der jetzigen Frontlinie. Der neue Staat wird anerkannt und in die Nato /Eu aufgenommen. Somit wäre diese Westukraine sofort unter dem Nato Schutzschirm. Russische Angriffe auf diesen neuen Staat werden von der NATO verteidigt. Russland wird die Westukraine nicht besiegen oder einnehmen können. Wird auch keinen Einfluss auf die Westukraine bekommen. Wird sich mit den jetzigen Ost-Gebieten zufrieden geben müssen. Das Sterben hätte evtl. schnell ein Ende. Die Westukraine versucht sich mit der Ostukraine in einigen Jahrzehnten wiederzuvereinigen. Bei neuer russischer Staatsführung.

2 Gedanken zu „Zwei Jahre Krieg in der Ukraine?“
  1. Es ist wie im Schach. Putins Eröffnungszug wurde einfach ignoriert. Sich die Krim einzuverleiben hat ihm international nicht mehr als ein kleines Schimpfen eingebracht. Sein 2. Zug war dann ein wenig diplomatischer. Statt die Armee zu schicken, kämpften Söldner für die unterdrückte russische Minderheit in den Ost-Ukrainischen Gebieten. Sein 3. Zug war dann doch ein wenig frecher. Auf Kiew (Kyjiw) zu marschieren hätte eigentlich das Ende der Ukraine sein müssen und außer ein paar internationalen Protesten wäre nichts passiert. Aber wie das so ist, wenn man kein gutes Personal hat, scheitern solche Pläne manchmal. Und wenn man Fehler in der Eröffnung macht, führt das auch ganz schnell dazu die Partie zu verlieren. Nun spielen die Russen aber nunmal nicht sehr fair. Nach dem Rückzug wurde einfach nun doch die Ostfront im Rahmen einer Spezialoperation militärisch verstärkt. Vermutlich wisst ihr das alles. Ich will darauf hinaus, dass anders als hier vorgeschlagen wird, man Russland auf keinen Fall auch nur 1 mm freiwillig überlassen darf. Putin hat sein Reich in die Diktatur geführt. Und wenn wir etwas über Diktaturen wissen, dann das: Keine Kompromisse. Das einzige was Putin wirklich versteht ist ein kräftiger Schlag dahin, wo noch die Zähne sitzen. Erst wenn zB Taurus an die Tore von Moskau klopft, hört Putin uns vielleicht. Also ich will das klopfen hören!

    1. Na, da haben schon einige an die Tore von Moskau geklopft und mehr als einen Fingerknöchel sich gebrochen, wenn ich mir die Unterstützung des Westens für die Ukraine anschaue scheint mir eine Aufteilung der Ukraine wesentlich wahrscheinlicher und realitätsnaher.

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