Mo.. Mai 12th, 2025

Ein paar Tage wollte ich mir mal England anschauen, und durch einen Zufall und einen Bekannten konnte ich in New Brixton ein Zimmer nutzen. Also buchte ich einen Direktflug Riga – Manchester.

Im Flugzeug

sitze ich neben einem kleinen Mann mit Sonnenbrille, er döst so vor sich hin, und als wir zur Landung ansetzen fragt er mich auf Englisch wo ich denn hin will, nach Liverpool, antworte ich. Wo er denn herkommt frage ich, aus Jūrmala. Ich erkläre ihm dass ich schon seit gut 20 Jahren in Lettland in der Nähe von Ventspils wohne, ja, meint er, dann können wir auch Lettisch sprechen, aber Russisch kann er besser. Wir plaudern ein wenig, er fährt für je drei Monate nach England um als Gabelstaplerfahrer zu arbeiten. Verdient 700 EUR die Woche. Dann hat er eine Woche frei und im Sommer etwas längeren Urlaub. Das Flugzeug ist fast voll, viele Letten die am Sonntag wieder nach England fliegen um dort zu arbeiten, da der Lohn dort etwa dreimal so hoch ist wie in Lettland.

Anreise und Unterkunft

Mittlerweile muss man, auch als EU Bürger, um nach England einreisen zu dürfen ein Visa elektronisch beantragen, welches ca. 20 EUR kostet und für 2 Jahre gültig ist. Ich kam in New Brighton, an welches einem Seebad ähnelt, gelegen an der Mündung des Flusses Mersey. Die kleinen Reihenhäuser, ähnlich denen in Holland, sind immer noch die bevorzugte Unterkunft für die meisten Menschen im Lande.

In einem von diesen Häusern bin ich untergekommen, der Blick aus dem Küchenfenster geht gleich zum Fluss und aus meinem Zimmer zum Meer.

New Brighton

liegt ca. 20 min. Zugfahrt vom Liverpool Zentrum entfernt. Alle wesentlichen Attraktionen sind mittlerweile demontiert oder durch Zerfall verschwunden. Auch das Fort Perch Rock hat nie eine wichtige Rolle gespielt. Nur zwei Schiffe wurden versucht am Eindringen in den Hafen zu hindern, bei den Warnschüssen wurden versehentlich ein Schiff, auf der anderen Seite des Flusses liegend, versenkt. Vom Floral Pavilion Theatre aus, einem lokalen Kunstzentrum und Bürgerhaus, hat man einen guten Ausblick auf das Fort.

Ebenso ist der grösste Pier in England, deshalb der Name New Brighton, nicht mehr vorhanden.

Zufälligerweise ist an einem Feiertag die Promenade zu einer Festmeile geworden.

Und man findet auch ein kleines deutsches Relikt:

Bekannt ist auch der kleine Pool für Modellboote, wo sich an freien Tagen die Hobbyfreunde treffen.

Auch das traditionelle Schlangestehen ist noch nicht ganz vergessen:

Zur Coronaseuche hat jemand ganz treffend das übriggebliebene Schild im Sinne Orwells modifiziert:

Die Stadt Liverpool

Auch heute noch sind die Engländer ziemlich offen und aufgeschlossen bei Fragen die man hat, leicht kann man Kontakt finden, allerdings scheint das besonders in Liverpool der Fall zu sein, wie mir einige Leute erklärten, da es zum einen als klassische Arbeiterstadt schon immer eine linksgerichtete Politik betrieben hat, und somit auch ein gewisses Gefühl der Kameradschaft untereinander noch nicht völlig verlorenging. Das öffentlichen Sicherheitswesen scheint etwas überstrapaziert.

So z.B. in einem Pub abends Sicherheitsleute draussen vor der Tür stehen. Ich will gerade mit einem Glas Bier nach draussen gehen um eine Zigarette zu rauchen, da meint einer von denen, das mit dem Glas ginge nicht, und hielt mir einen Plastikbecher hin, das ich dort das Bier einfüllen solle. Seh ich denn so betrunken wie ein Hooligan aus, frage ich, nein, aber das wäre Vorschrift. Später sagte ich zu ihm, nun, du könntest in einem alten Film wie ein richtig klassischer Cop auftreten, er lachte und meinte, ja er wäre auch Polizist vorher gewesen, aber jetzt im Alter wäre ihm das zu anstrengend.

Im Flughafen und Zug immer wieder Durchsagen die Beamte nicht zu beleidigen… welche Notrufnummer man bei möglicher Gefahr zu wählen hat..
Durchsagen in der Metro: „Please keep your ticket ready for inspection!“

Die Bettelei und Schnorrerei ist auffällig in Liverpool, auch liegen einige Obdachlose in Schlafsäcken vor den Eingängen aufgegebener Geschäfte.

Liverpool ist dennoch eine Stadt die einem sympathisch erscheint. Die Menschen sind offen, neugierig, interessiert Kontakt aufzunehmen, diskussionsbereit, gastfreundlich. Du gehst in einen Pub kommst ins Gespräch ohne dich dafür bemühen zu müssen. So z.B. in dem wirklich uralten traditionellen Boundary:

Es ist Nachmittag, ein Schild offeriert Bier zum Sonderpreis für 2,5 Pfund, es sind nur wenige Menschen vorne an der Theke, aber im Hinterzimmer eine Gesellschaft von Dominospielern verschiedener Herkunft.

Zwei Engländer sitzen am Tresen und mustern mich neugierig und grüssen mich freundlich, wir kommen ins Gespräch über England, Politik, Brexit. Einer von ihnen sagt, er arbeitet seit Jahrzehnten schwarz als Anstreicher, er hat keine Lust mehr gierige und korrupte Karrierepolitiker zu fördern. Die Bedienung, Michelle, kommt aus der Karibik, Westindien, später trifft noch ihr Vater ein, 92 Jahre alt mit einem Wasserglas Rum in der Hand.

Er hat sein Auto um die Ecke geparkt, das macht er schon so seit Jahrzehnten… Sie spendieren mir noch zwei Pints, mein Weg führt mich weiter auf der Suche nach einem traditionellen Fish und Chips Stand.

In der Nähe befand sich auch eine alte öffentliche Bibliothek, zwar neue Fenster aber ersichtlich ausser Betrieb und ihrer Funktion entkleidet.

Ich komme ins arabische Viertel, suche einen Fisch und Chips Laden. Frage in einem arabischen Imbiss danach. Der sagt mir ein paar Strassen weiter wäre so ein Laden, aber, meint er, ich möge doch auch mal das arabische Essen probieren, er würde mich gerne dazu einladen. Die Siedlungen sind typisch englisch, Reihenhäuser allerdings nicht besonders wohlhabend ausschauend:

Dann gibt es genauso wie in Riga viel leerstehende Räume und Gebäude in der Innenstadt, Amazon und Konsorten machens möglich.

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Ein verfallenes Viertel ist abgezäunt, nur Lohnsklaven haben zu den Hintereingängen der Geschäfte Zutritt um den anfallenden Müll in Containern zu entsorgen.

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Natürlich fällt der krasse Unterschied zwischen Arm und Reich auch hier ins Auge, der Zerfall von gewissen Gegenden, leere Ladenzeilen, abgewrackte Gebäude. Auch das Hotel Britannia hat schon mal bessere Zeiten gesehen, dort waren berühmte Personen zur Gast, aber in den 2000er Jahren vermehrten sich Defekte und Unfälle mit Todesfolgen.

Das steht alles in einem Kontrast zu den Neubauten und Bahnstationen:

Die von den Deutschen im „Maiblitz“ 1941 ausgebombte St Luke’s Church, steht heute als Mahnmal ohne Dach, ähnlich wie die Gedächtniskirche in Berlim im Zentrum.

Für die Beatles wird reichlich Reklame gemacht, ich versuchte das Haus von Mc. Cartney zu finden, strandete in der Region, bekam ein Bild von dem kleinbürgerlichen Stil in dem sie aufwuchsen, das Haus fand ich nicht.

Die alten Docks der Auswandererschiffe sind heute nur noch Tourismusattraktionen. Wo einst die Menschen aus Osteuropa, Irland, Deutschland etc. ihr Heil in den USA suchten, kommen heute die Menschen aus Osteuropa, aus den ehemaligen Kolonien Englands und die Flüchtlinge nach England un Liverpool um entweder die guten Sozialleistungen zu geniessen oder für bessere Löhne meist im Dienstleistungsbereich zu malochen.

Auch eine regelmässige Fährlinie existiert nach Dublin und Isle of Man.

Wenn man im Bus oder vor der Metrostation nach Richtungen fragt, kommen gleich mehrere Leute zur Stelle die einen erklären wo, wie, oder was man sehen oder finden kann. Nicht wie in so vielen sterilen Städte in Europa heutzutage.

Das ukrainische Fahnengeflatter was in vielen europäischen Städten, insbesondere im Baltikum wilde Blüten treibt scheint hier nirgendswo zu sehen sein, oder?:

Unter Thatcher hat man sich mit dem kalkulierten Niedergang von Liverpool abgefunden.

https://blogs.lse.ac.uk/politicsandpolicy/the-leaving-of-liverpool/

Fussball ist natürlich Nummer 1 in einer Stadt wo es sonst nicht viele Perspektiven gibt ausser Drogen.

Mein Bekannter sagte mir, Fussball ist ein Ventil damit es nicht in Übersteigerung des Nationalismus führt, ich würde sagen das ist wie Religion, der Beginn des menschlichen gesellschaftlichen Übels, wenn Fussball kommerzialisiert wird.

https://youtu.be/6qPRjrckIsU

Und dennoch funktioniert auf einer gewissen Weise die Stadt irgendwie immer noch, besser vielleicht als in viel anderen Städten Europas. Der Brexit wird teils gelobt, da man sich von der europäischen Meinung eines Wertewestens etwas distanziert, und zu akzeptieren beginnt, das auch die Einwanderer als Dienstleister wichtig sind, andererseits aber ein Lohndumping, was die einheimische Bevölkerung dazu bringt sich auf die soziale Unterstützung zu verlassen, da sie nicht ebenso wie Sklaven ausgebeutet sein möchten. Das ist ein etwas anderer Umgang in England mit den Migranten, da jene welche in Lohn und Brot stehen relativ schnell anerkannt akzeptiert und integriert werden. Migration bedeutet, ebenso wie früher, billige Sklaven einzuführen. Dann gibt es auch die Gegner des Brexit, welche meinen das sich England damit übernommen habe, das Arbeitskräfte verloren gehen, teils es Import Schwierigkeiten für Produkte gibt und das Leben für die Einwohner Englands in Europa erschwert wird durch Visa und Arbeitserlaubnis. Egal welche Gespräche ich in Liverpool mit den Menschen geführt habe, die Diskrepanz zwischen Arm und Reich, zwischen Volk und Politik ist das wesentliche Thema wenn man in längere Gespräche eintaucht wie z.B. in dem Antiquariat Bohn.

Die Preise in England für Lebensmittel und Mieten sind in der Regel teurer als auf dem europäischen Festland, ein Pfund kostet zur Zeit 1,20 EUR, zum anschaulichen Vergleich hier ein paar Fotos aus den Angeboten in Supermärkten:

Ein Vorzeigevorort, Port Sunlight

Idyllisch wie ein Freilichtmuseum fällt einem der Ort auf, fast unbewohnt sieht er aus aber bei näherem hinschauen und Nachfrage sind die Wohnungen und Häuser alle vermietet, eine grössere Wohnung kostet etwa 600 Pfund unter den Auflagen, sich an die äusseren Regeln der klassisch britischen Authentizität zu halten.

Vermutlich sind die meisten Bewohner Frührentner, viele spielen noch das klassische Lawn Bowls.

Dort befindet sich auch ein Kunstmuseum von Lever, welches allerdings etwas langweilig nur die Sammlungen reicher Kunstmenschen repräsentiert. Davor ein Kriegerdenkmal welches mal wieder von Ruhm und Ehre faselt, – für was?

Auf dem Rückflug sitze ich neben zwei Lettinen, welche ihre arbeitenden Töchter und Enkel in England besucht haben.

Wie die Motten zum Licht, streben die Menschen in die Städte und Regionen wo Sklaven etwas besser bezahlt werden.

5 Gedanken zu „Migration, Brexit, Liverpool, eine nicht nur lettische Geschichte“
  1. Es ist sicher gut, daß der Verfasser des Artikels dankenswerterweise auch Fotos von den vollen Lebensmittelregalen in den Supermärkten eingestellt hat – widerlegen sie doch die in unseren deutschen Tendenzmedien verbreitete Unsinnsnachricht (oder auf Denglisch fake-news), daß die Briten durch den Brexit darben und Hunger leiden täten. Die Supermarktregale quellen in aller Regel über und es gibt dort auch in den Märkten deutsche Produkte billiger als in Deutschland. Deutsche Produkte genießen auch in England nach wie vor guten Ruf.

    An einer Stelle sei es gestattet, eine korrigierende Anmerkung zu machen; in England sind die allgemeinen Lebenshaltungskosten deutlich niedriger als in Deutschland und das britische Pfund ist seit Jahren stabil geblieben. Lediglich seit die Labour-Regierung in Großbritannien regiert, sind die Preise geringfügig und sicher auch merklich angestiegen. Aber es ist eine bekannte Tatsache, daß linke Regierungen mit Teuerung und Inflation einhergehen. Die Auswirkungen sind aber nicht gravierend und haben mitteleuropäisches Niveau nicht erreicht.

    Immobilienkosten sind je nach Gegend unterschiedlich. Im Süden Englands treiben die Speckbäuche von London, Exeter und der Grafschaft Wiltshire die Preise gewaltig. Dort sind sie wie auf dem Festland in den Ballungszentren. Je weiter man nach Norden kommt fallen sie sehr stark, wobei auch Ballungsräume wie Birmingham wie auch Manchester/Linverpool die Preise hochziehen. Allerdings wenn man den Raum Cambridge oder oder Staffordshire verläßt, ist das Preisniveau deutlich niedriger. Am niedrigsten ist es auf England bezogen in Cumbria und Northumbria.

    Ähnliche Bilder von verlassenen oder sogar verfallenen Immobilien wie in diesem Artikel abgebildet, sieht man auch in anderen ehemaligen industriell geprägten Ballungszentren. Das Problem ist aber nicht nur die Deindustrialisierungspolitik von Margaret Thatcher, sondern ein noch schärferes demografisches Problem als in Mitteleuropa. Viele Häuser sind verlassen, weil sie keinen Erben hatten, der sie weiterführen könnte. Zudem hat England einen sehr hohen Eigenheimanteil, so daß Mietwohnungen kaum nachgefragt werden.
    Zudem sind auch viele alte Industrieruinen oder verwahrloste Wohnviertel abgerissen worden und es werden dort schicke neue Gewerbeimmobilien, Einkaufszentren oder auch gewaltige Schnellstraßenzüge und Straßenkreuze errichtet. Auch neue Wohnsiedlungen werden errichtet, die auch nachgefragt werden.

    Die Gemeinde Doncaster steht eher am Anfang der Runderneuerung und man sieht dort noch viele Bausünden aus den 1960rn, die nach und nach abgerissen werden und durch neue Bebauung und Straßenerweiterungen ersetzt werden. Auch geht man in Doncaster gegen asoziales Verhalten in den Gangways hinter den Häusern vor. Sheffield und Rotherham als einer der heute noch bestehenden Schwerindustrie-Ballungsräume haben riesige Flächen völlig neu erbaut und man kann kilomenterweit durch riesige Gewerbegebiete fahren und findet dort Einkaufszentren von der Größe einer Kleinstadt.

    Der Brexit ist kein Thema mehr für die meisten Briten. Die Versprechen der Brexiteers sind nicht alle in dem Umfang wie gesagt eingetroffen, aber die von den Gegnern angekündigten Katastrophen sind auch nicht eingetreten. Dadurch daß die Briten nach wie vor kontinentale Produkte beziehen und bei ihrem begünstigten Klima zusätzliche eigene britische Produkte in hoher Qualität haben, hat sich die in Großbritannien erhältliche Produktpalette über deutsches Niveau erhoben. Die meisten Briten haben sich einfach arrangiert mit den neuen alten Verhältnissen und es gelten teilweise sogar wieder die früheren britischen Maße, Gewicht und Normen. Auch die Energieversorgung steht in Großbritannien auf eigenen Füßen, so daß dort niemand über eine Notwendigkeit der Versorgung mit russischem Gas auch nur ansatzweise diskutieren würde.

    Auch die chinesische Schnodderseuche war in England schon 2022 kein Thema mehr, denn die meisten Briten wußten schon gar nicht mehr, wo überhaupt eines der hauptsächlich geschlossenen Impfzentren war, die man auch nur per Zufall finden konnte, denn selbst Gesundheitseinrichtungen waren überfragt, wenn man sich dort erkundigte. England hat auch Impfstoffe anerkannt, die in Deutschland nie richtig publik gemacht oder zurückgezogen wurden. Auch Sinovac, Sputnik und die proteinbasierten Impfstoffe wurden in England anerkannt wie auch einige in Deutschland völlig unbekannte Impfstoffe aus Drittländern. Mit dem Brexit fielen auch im Zusammenhang mit der Einreise nach England alle mit dieser Angelegenheit bestehenden Verordnungen flach. Wer sich auch über Johnsons Parties während dieser sogenannten Coronakrise aufregt, hat ein typisch deutsches Problem. England hatte die Maßnahmen auch nur auf Druck der Medien und möglicherweise von Dritten eingeführt. Johnson hatte ursprünglich einen der Wege wie im skandinavischen Raum in Planung. Wer in England oder auch schon in Belgien auf der Durchreise oder beim Aufenthalt mit Maske in eine Tankstelle oder einen Laden gestürmt kam, der wurde angeschaut, als ob er verrückt sei oder von einem anderen Planeten stamme. Zumindest wurde man als Deutscher sofort erkannt und bekam den freundlichen Hinweis, daß dies ja nur eine Empfehlung sei. Es darf vermutet werden, daß man einfach vergessen hat, das in dem Artikel erwähnte Hinweisschild abzumontieren.

    Auch wie in dem Artikel bemerkt sind die Briten bei allem Selbstbewußtsein sehr kontaktfreudig und hilfsbereit, wenn man sich dort zu benehmen weiß. Zudem reagieren viele Engländer sehr freundlich und nachgerade hocherfreut, wenn sie es mit Deutschen zu tun bekommen. Sie kramen dann sogar selbst spärliche Deutschkenntnisse aus vergangenen Schulzeiten oder Militärzeiten hervor, um deutschen Gästen eine Freude zu bereiten. Auch deutscher Fußball wird in England geschätzt.

    Man sieht, England ist kontrastreich und egal wo man hingeht, man sieht einen anderen Aspekt. Man kann also nicht alles über einen Kamm scheren, aber die Bilder des Autors dieses Artikels haben auch gezeigt, wie kontrastreich England sein kann.

    1. Auch ich habe in England Filialen dieser Kette gesehen. Aber auch im Baumarkt beispielsweise bekommt man alle deutschen Produkte zu kaufen. Es gibt sogar eine deutsche Firma, die in England Handwerkermaschinen verkauft mit dem Seriennamen Milwaukee. Fast jeder Handwerker hat diese leuchtroten akkugetriebenen Maschinen eines deutschen Herstellers.

      Es zeigt

      – erstens, wie sehr man in England deutsche Produkte schätzt und das Wort german oder Germany immer noch ein schlagendes Verkaufsargument in England ist. Es gibt auch andere in England ansässige Firmen, die ihren Produkten deutsch klingende Namen geben.

      – zweitens aber, daß man manche Produkte schon gar nicht mehr mit ihren eigentlichem Erfindern in Verbindung bringt, sondern für ein deutschlandtypisches Produkt hält. Vieles, was an Neuerungen nach Deutschland hereingekommen ist, ist somit wohl schon so dermaßen assimiliert worden, daß manche Dinge inzwischen ein Teil von Deutschland geworden sind.

      – drittens zudem, wie sehr uns Deutschen viele Engländer in Freundschaft verbunden sind und uns nicht mehr als Feinde betrachten. Gerade an solchen Kleinigkeiten kann man die Wertschätzung mehr ermessen als an großen Politikerworten?

      Man sieht, daß die Zeit auch alte Wunden heilen kann und neue freundschaftliche Verbindungen entstehen können. Der Brexit war sicher nicht antideutsch gemeint? Ich vermute, daß wenn uns oder auch den baltischen Staaten im Falle eines Angriffes irgendwer helfen und verteidigen wird, dann sind das die Engländer!

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