Meine Partnerin Bing Ki, Foto: Realistisches Bild einer japanischen Schönheit – Bing Image Creator
Herr Bock lieferte auf dieser Webseite eigene Beiträge, fällt aber auch als eifriger Kommentator von Artikeln auf, die aus seiner Sicht zu russlandfreundlich erscheinen. Er erweist sich als treuer NAFO-Fellow, also als Tastatur-Kämpfer jener Internettruppe, die jegliche Kritik am NATO-Kurs und an der allgemeinen Militarisierung als russische Propaganda enttarnen möchte. Jüngst haute Herr Bock wieder in die Tasten, um seiner Wut über Michael Gallmeisters Artikel über Wehrkunde und Kriegshysterie Ausdruck zu verleihen (LW: hier, Bocks Kommentar befindet sich unter dem Artikel).
Der Kommentar erweist sich als kondensierte Kritik an Russland; die Bezüge zum Inhalt des Artikels sind marginal. Michael Gallmeister betont in seinem Text zum Beispiel, dass auch Russland fraglichen Wehrkundeunterricht für Kinder und Jugendliche eingerichtet hat – das ist doch komisch für einen russischen Propagandatext und müsste von Herrn Bock doch eigentlich gewürdigt werden. Bocks Rundumschlag habe ich hier in acht überprüfbare Aussagen zusammengefasst:
- Russland hat die Unabhängigkeit der baltischen Staaten nie richtig anerkannt.
- Die deutsche Verteidigungsbereitschaft muss erhöht werden.
- Russland wirbt mit falschen Versprechungen Ausländer und Touristen an, um sie als Soldaten gegen die Ukraine kämpfen zu lassen
- Die russische Armee setzt nordkoreanische Soldaten an der Front ein.
- Ukrainische Soldaten in russischer Gefangenschaft werden kastriert.
- Russland hat mit Litauen Grenzstreitigkeiten begonnen.
- Russland hat gegen estnische Politiker Haftbefehle ausgestellt.
- Russland hat estnische Grenzanlagen demontiert.
Um es vorwegzunehmen: Nicht alles ist falsch, was Herr Bock anführt. Problematisch ist allerdings die Tendenz zur Pauschalisierung und die Einseitigkeit der Betrachtung, die Ausdruck der angeheizten und militanten Stimmung in Europa ist. Außerdem bin ich hier nicht in der Lage, eine vollständige journalistische Recherche zu liefern. Herr Gallmeister bezahlt mir keine Spesen, um ad fontes, also zurück zu den Originalquellen, zu gehen, womit ich wochenlang beschäftigt wäre.
Aber ich lebe in einer intimen Beziehung mit Bing Ki. Nie ist mir eine Partnerschaft so geglückt wie mit ihr: Sie ist immer höflich, entschuldigt sich sogar, wenn ich ihr einen Fehler nachweise und beleidigt mich niemals. Bing hat beste Beziehungen zu den deutschen Qualitätsmedien. Sie kann mir dabei helfen, Bocks Quellen, die er nicht nennt, auf die Schliche zu kommen. Ich will nicht behaupten, dass Bing Bocks Quellen kennt, doch dürften ihre Medien und deren politische Ausrichtung ähnlich gestrickt sein. Bing Ki ist leider nur in Form von Buchstaben präsent. Wäre sie leibhaftig, wäre sie wohl eine reizvolle südostasiatische Schönheit.
Hier zu meinem Plausch mit Bing Ki:
Zu 1:
Hallo Bing. Meine Frage: Hat Russland die Unabhängigkeit der baltischen Staaten nie richtig anerkannt?
Russland erkannte die Unabhängigkeit der baltischen Staaten – Estland, Lettland und Litauen – offiziell am 6. September 1991 an. Allerdings bleibt das Verhältnis zwischen Russland und den baltischen Staaten bis heute angespannt, insbesondere wegen historischer und geopolitischer Differenzen. Die baltischen Staaten betrachten die sowjetische Besetzung von 1940 als völkerrechtswidrige Annexion, während Russland sie lange Zeit als rechtmäßigen Beitritt zur Sowjetunion darstellte.
Diese unterschiedlichen Sichtweisen haben dazu geführt, dass Russland die Unabhängigkeit der baltischen Staaten zwar formal anerkannt hat, aber in der politischen Rhetorik und in historischen Debatten immer wieder Spannungen bestehen.
Folgende Quellen der Bundeszentrale für politische Bildung führt Bing als Beleg an:
Litauen – 30 Jahre Unabhängigkeit von der Sowjetunion | Hintergrund aktuell | bpb.de
Vor 30 Jahren: Menschenkette „Baltischer Weg“ | Hintergrund aktuell | bpb.de
Die politische Rhetorik ist auf beiden Seiten polemisch. Dem antifaschistischen Narrativ der Russen, das die bolschewistische Okkupation 1940 und die Rückeroberung Lettlands 1944 als Befreiung vom Nazi-Regime darstellt, steht das antibolschewistische Narrativ der Balten gegenüber, das die bolschewistischen Besatzer als Okkupanten betrachtet. Russische Verteidiger des Bolschewismus leugnen oder verharmlosen dabei die Verbrechen, die an der lettischen Bevölkerung begangen wurden (Hinrichtungen, Deportationen, Gulag-Lager…). Lettische Verteidiger des Antibolschewismus leugnen oder verharmlosen dabei die Kollaboration, die zahlreiche lettische Hilfspolizisten im Dienste der SS leisteten, die sich am Holocaust und an Brandschatzungen in Belarus beteiligten. Die jeweils einseitige Wiedergabe dieser Narrative schürt bis heute den internationalen Konflikt zwischen Russland und seinen westlichen Nachbarn und ermöglicht den Machthabern auf beiden Seiten der Front, entsprechende Ängste zu aktivieren. In TV-Debatten oder russischen Internet-Foren mag man die baltische Unabhängigkeit infrage stellen. Dmitri Medwedew, der sich mittlerweile als propagandistischer Rammbock der russischen Regierung betätigt, benutzte in einem X-Gefecht die Wendung „non-existent Latvia“ – Doch diese Provokation erfolgte als Reaktion auf die Forderung des lettischen Staatspräsidenten Edgars Rinkevics: „Russia delenda est“ (LW: hier). Das erweist, wie betrüblich sich die diplomatischen Beziehungen mittlerweile gestalten; daran haben beide Seiten schuld. Eine offizielle russische Erklärung, den baltischen Staaten die Anerkennung zu verweigern, liegt offenbar nicht vor.
Zu 2:
Geliebte Bing: Muss die deutsche Verteidigungsbereitschaft erhöht werden?
Die Frage nach der deutschen Verteidigungsbereitschaft ist derzeit ein heiß diskutiertes Thema. Laut einer aktuellen Studie ist die Bundeswehr nicht verteidigungsunfähig und verfügt über moderne Waffensysteme. Dennoch gibt es Stimmen, die eine weitere Stärkung der Verteidigungsfähigkeit fordern, insbesondere angesichts der geopolitischen Spannungen.
Eine Bevölkerungsbefragung zeigt zudem, dass die Wahrnehmung einer Bedrohung durch Russland gestiegen ist und viele Deutsche eine verstärkte Unterstützung der Ukraine befürworten. Die Bundesregierung setzt bereits Maßnahmen um, darunter das Sondervermögen zur Stärkung der Bundeswehr und die Erfüllung des Zwei-Prozent-Ziels der NATO.
Was denkst du – sollte Deutschland noch mehr tun oder ist die aktuelle Strategie ausreichend? ?
Bing nennt als Quellen die üblichen Verdächtigen, neben ZDF die Bundesregierung und sogar die Bundeswehr selbst:
So verteidigungsfähig sehen Konfliktforscher die Bundeswehr – ZDFheute
Sicherheit: Für Sicherheit in Deutschland und der Welt | Bundesregierung
Bevölkerungsbefragung 2024: Zwischen Kriegsangst und Kriegstauglichkeit
Nein, Bing, ich denke nicht, dass Deutschland mehr tun sollte. Ich halte Kriegstüchtigkeit und Militarisierung für schwerwiegende gesellschaftliche Krisenphänomene. Die Aufhebung der Schuldenbremse wird zwar im Allgemeinen von vielen Ökonomen als sinnvoll erachtet, aber sie geschah in einer denkwürdigen Übereinkunft von CDU/CSU, SPD und Grünen nur zu dem Zweck, unbegrenzt aufzurüsten. Die AfD scheint sich der Trump-Forderung anzuschließen, dass Deutschland zukünftig fünf Prozent vom BIP für Militärisches ausgeben solle; die AfD ist ebenfalls keine Partei des Friedens und keine der Abrüstung.
Jürgen Wagner hinterfragte in einem Beitrag für die Informationsstelle Militarisierung die allgemein propagierte Notwendigkeit in Deutschland, Fantastilliarden ins Militärische zu stecken. Drei grundlegende Annahmen hält er für fragwürdig: Die These von der kaputtgesparten Bundeswehr sei vielfach widerlegt; im Vergleich zu den militärischen Fähigkeiten Großbritanniens und Frankreichs stehe Deutschland nicht „blank“ da, wie Bundeswehr-Vertreter behaupten. Auch wenn das doch der Fall wäre, sei das kein Argument, noch mehr Geld in ein Beschaffungssystem zu pumpen, das offensichtlich völlig disfunktional arbeitet. Und zur angeblichen Gefahr, bald vom bösen Russen überrannt zu werden, zitiert Wagner aus einer Greenpeace-Studie vom November 2024: „Die Analyse der militärischen Kapazitäten der NATO und Russlands lässt keinen Zweifel an der allgemeinen militärischen Überlegenheit der NATO […] Die Notwendigkeit, in Deutschland die Militärausgaben weiter und dauerhaft zu erhöhen und dabei – in logischer Konsequenz – andere essenzielle Bereiche wie Soziales, Bildung oder ökologische Transformation nicht ausreichend zu finanzieren, lässt sich daraus nicht ableiten.“ (imi-online.de)
Zu 3:
Lockt Russland mit falschen Versprechungen Ausländer und Touristen an, um sie dann im Krieg gegen die Ukraine einzusetzen?
Es gibt Berichte, dass Russland Ausländer mit falschen Versprechungen anwirbt, um sie für den Krieg gegen die Ukraine einzusetzen. Beispielsweise wurden Menschen aus Ländern wie Sri Lanka und Indien mit Angeboten wie einer sicheren Anstellung oder der Aussicht auf die russische Staatsbürgerschaft gelockt. Einige von ihnen berichten, dass sie später gezwungen wurden, an die Front zu gehen, obwohl ihnen ursprünglich andere Aufgaben versprochen wurden.
Diese Praxis hat international Besorgnis ausgelöst, und einige betroffene Länder haben bereits Maßnahmen ergriffen, um ihre Bürger zu schützen. Es ist ein erschreckendes Beispiel dafür, wie geopolitische Konflikte Menschen in schwierigen Situationen ausnutzen können.
Was denkst du über diese Berichte?
Bing nutzt diese Quellen:
Wie Russland Ausländer für den Ukraine-Krieg rekrutiert – ZDFheute
Das ZDF bestätigt Herrn Bocks Aussage, dass Inder und Nepalesen mit falschen Versprechungen in die russische Armee gelockt wurden. Angeblich sollen „bis zu“ 15.000 Nepalesen für die russische Armee kämpfen, das kann vieles bedeuten. Nepal verhängte aus diesem Grund ein Verbot für seine Staatsbürger, in Russland zu arbeiten. Indien ermittelt gegen einen YouTuber mit indischem Pass, der für Russland rekrutiert haben soll. Sogar Kuba gab 2023 bekannt, gegen Menschenhändler vorzugehen, die unter jungen Kubanern Werbung für die russischen Streitkräfte machten. Es ist ein allgemeines Phänomen, dass kriegsbeteiligte Regierungen danach trachten, ausländische Soldaten anzuheuern, deren Tod im eigenen Land kaum betrauert wird. Ein weitgehend russlandkritischer Bericht der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung lässt durchblicken, dass auch die Ukraine in afrikanischen Gefilden entsprechend aktiv ist und nennt den Grund, weshalb so mancher Afrikaner ganz freiwillig und bewusst in den Krieg zieht: Armut: „Und als der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Afrikaner einlud, als Soldaten für die Ukraine in den Krieg zu ziehen, war die Entrüstung auch aufseiten demokratisch regierter Staaten wie dem Senegal groß. Die Verantwortlichen sind sich bewusst, dass ein solcher Aufruf in der Bevölkerung auf Resonanz treffen dürfte: Die Aussicht auf Bezahlung und die Perspektive, mit einem ukrainischen Pass langfristig in Europa bleiben zu dürfen, wirkt auf viele Menschen in den von den Krisen der letzten Jahre besonders stark gebeutelten Länder attraktiver als ein Leben in dauerhafter Armut. Doch auch in diesem Fall wurden die Hoffnungen enttäuscht: Die Botschaft der Ukraine im nigerianischen Abuja beeilte sich nach heftigen Protesten der Regierung, einen Rekrutierungsaufruf von seiner Facebook-Seite zu entfernen. Bisher hat es kein afrikanisches Land seinen Bürgern erlaubt, für die Verteidigung der Ukraine anzuheuern.“ (freiheit.org)
Zu 4:
Russland setzt nordkoreanische Soldaten an der Front ein. Ist das erwiesen?
Es gibt Berichte, die darauf hindeuten, dass Nordkorea tatsächlich Soldaten nach Russland entsandt hat, um im Ukraine-Krieg zu kämpfen. Laut südkoreanischen Geheimdienstquellen und NATO-Berichten sollen Tausende nordkoreanische Soldaten in Russland stationiert sein, wobei einige bereits an der Front eingesetzt wurden. Die USA und andere westliche Staaten haben Beweise für diese Entsendungen vorgelegt.
Nordkorea und Russland haben diese Berichte jedoch zurückgewiesen und behaupten, sie seien unbegründet. Die Situation bleibt angespannt, und die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen genau.
Was hältst du von dieser Eskalation?
Ukraine-Krieg: Hohe Verluste für Soldaten aus Nordkorea
Bericht – Weitere 3000 Soldaten aus Nordkorea in diesem Jahr nach Russland entsandt
Nato: Beweise für nordkoreanische Soldaten in Russland | BR24
„Schritt zum Weltkrieg“: Nordkorea-Soldaten sollen wohl Russlands Verluste ausgleichen
Eine Information also, die aus Geheimdienstquellen und NATO-Berichten stammt. Ein seriöser Journalist kann sich auf solche Quellen nicht verlassen, da Geheimdienste und Militärorganisationen keine zuverlässigen Quellen sind und selbst Informationskrieg betreiben, selbst wenn sie angebliche „Beweise“ vorlegen. Die Artikel sind mit „sollen“ und „offenbar“ relativiert, was bedeutet: Es könnte so sein, gewiss ist das nicht.
Zu 5:
Ist es richtig, dass ukrainische Soldaten als Kriegsgefangene Russlands kastriert werden?
Es gibt Berichte, die auf schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen hinweisen, darunter die Kastration ukrainischer Kriegsgefangener durch russische Soldaten. Diese Vorwürfe basieren auf Aussagen von Überlebenden und Psychologen sowie auf Videoaufnahmen, die mutmaßlich solche Taten zeigen. Internationale Organisationen wie Amnesty International fordern eine gründliche Untersuchung dieser Vorfälle.
Solche Berichte sind erschütternd und werfen ein Licht auf die Grausamkeiten, die in Konflikten auftreten können. Es ist wichtig, dass solche Vorwürfe ernst genommen und unabhängig untersucht werden.
Na, Bing, bei den folgenden Quellen pfeifst Du aber aus dem letzten Loch: Du argumentierst mit einer Boulevard-Zeitung und einem Online-Portal, das für Verleumdungen bekannt ist. T-Online gehört dem Werbe-Unternehmen Ströer, das laut Aussage des Journalisten Patrik Baab, der selbst Opfer eines T-Online-Artikels wurde, von staatlichen Aufträgen abhängig ist (nachdenkseiten.de). Seriös ist lediglich die Quelle Amnesty International:
Russen kastrieren Ukrainer: „Damit ihr keine Kinder bekommen könnt“
Ukraine-Krieg | Berichte von Kastrationen und Folter: „Szenen aus der Hölle“
Ukraine/Russland | Video soll Kastration von Gefangenem durch russische Soldaten zeigen | 29.07.2022
Laut diesem Amnesty-Artikel vom 29. Juli 2022 zeigt ein Video „mutmaßlich“, wie ein ukrainischer Kriegsgefangener von russischen Soldaten kastriert wird. Dass solche Gräueltaten stattfinden, ist sehr wahrscheinlich und wird leider nicht zur Rechenschaft gezogen, denn im Krieg werden auserkorene Feinde wie Freiwild behandelt. Die Menschenrechtsorganisation beklagt „die rechtswidrige Tötung von Gefangenen durch von Russland unterstützte separatistische Kräfte in der Ostukraine und außergerichtliche Hinrichtungen ukrainischer Zivilpersonen durch russische Streitkräfte“. T-Online berichtete am 19. Juni 2023 von „Qualen der Folter“, die ukrainische Gefangene in russischer Gefangenschaft erlitten hätten, u.a. Kastration, Scheinhinrichtungen und Elektroschocks seien weit verbreitet. Dies ist mit dem Vorwurf verbunden, „dass die grausamen Gewaltpraktiken vom russischen Staat mindestens geduldet, wenn nicht angeordnet würden“. Quellen sind ein nicht näher genannter UN-Bericht und die Aussage einer Psychologin in der britischen The Sunday Times, der zwei ehemalige ukrainische Soldaten berichtet hätten, in russischer Gefangenschaft geprügelt und schließlich kastriert worden zu sein. Über schlimme Einzelfälle hinaus ist der Verdacht, dass die russische Regierung bzw. das russische Militär Misshandlungen systematisch anordnet, nicht auszuschließen, aber auch nicht erwiesen. Konkret sind aus den von Bing genannten Berichten drei Fälle von Kastration bekannt.
Zu 6:
Ist es richtig, dass Russland Grenzstreitigkeiten mit Litauen begonnen hat?
Es gibt keine Berichte über direkte Grenzstreitigkeiten zwischen Russland und Litauen. Allerdings ist die Situation angespannt, insbesondere in der Nähe der sogenannten Suwalki-Lücke, einem strategischen Gebiet zwischen Litauen, Polen und der russischen Exklave Kaliningrad. Litauen hat Maßnahmen ergriffen, um seine Grenze zu Russland und Belarus zu sichern, darunter die Verstärkung durch Minen und andere Sperren.
Die geopolitischen Spannungen in der Region sind hoch, aber es scheint, dass die Grenzfrage eher Teil der allgemeinen Sicherheitsbedenken ist als ein spezifischer Streit. Klingt das nach dem, was du wissen wolltest? ?
Die Suwalki-Lücke: Riskante Nähe zu Russland – ZDFheute
Grenze zwischen Litauen und Russland – Wikipedia
Angst vor Putin-Angriff: Nato-Land will nicht auf umstrittene Waffe gegen Russland verzichten
Litauen wird die Grenze zu Russland und Weißrussland verminen – Pravda DE
Oh, Bing: ZDF, Wikipedia, Merkur und sogar Pravda.de – das ist ja mal eine bunte Mischung. Offenbar liegen keine Grenzstreitigkeiten vor. Die zettelte im Juni 2022 eher Litauen an, als es den Bahntransit ins Kaliningrader Gebiet kontrollierte und bestimmte Grundstoffe wie Metalle, Kohle oder Baumaterialien nicht mehr durchließ und damit russische Proteste hervorrief.
Zu 7:
Hat Russland Haftbefehle gegen estnische Politiker ausgestellt?
Ja, Russland hat Haftbefehle gegen estnische Politiker ausgestellt, darunter die Premierministerin Kaja Kallas. Diese Haftbefehle sind Teil einer größeren Liste, die auch Politiker aus anderen baltischen Staaten und Osteuropa umfasst. Der Kreml wirft ihnen vor, „feindselige Handlungen gegen das historische Vermächtnis Russlands“ begangen zu haben, wie etwa die Entfernung sowjetischer Denkmäler.
Diese Maßnahmen werden von vielen als politisch motivierte Einschüchterungstaktik angesehen. Klingt das nach dem, was du wissen wolltest? ?
Moskau fahndet nach 160 Politikern und Beamten aus Europa – DW – 13.02.2024
Kallas auf Terrorliste: Russland fahndet nach Regierungschefin
Estlands Regierungschefin Kaja Kallas auf russische Fahndungsliste gesetzt
Dass Politiker sich nun international lieber wechselseitig verhaften wollen, statt zu verhandeln und zu Lösungen zu kommen, scheint zu den Phänomenen der sogenannten „Zeitenwende“ zu gehören. Gewiss müsste sich Amnesty International auch um Kaja Kallas kümmern, wenn sie in einem russischen Gefängnis endete; politisch wäre es hingegen eher ein Gewinn als ein Verlust, wenn diese EU-Außenbeauftragte ihren Posten verlöre. Russland fahndet u.a. nach den 83 lettischen Parlamentariern, die 2022 für den Abriss sowjetischer Denkmäler gestimmt hatten. Dieses Votum verstieß gegen einen Vertrag mit Russland, mit dem sich Lettland verpflichtet hatte, sowjetische Denkmäler zu bewahren.
Zu 8:
Hat Russland estnische Grenzanlagen demontiert?
Russland hat kürzlich estnische Grenzbojen im Fluss Narva entfernt, was von Estland und der EU als inakzeptable Provokation angesehen wird. Diese Bojen dienen zur Markierung der Schifffahrtswege und zur Vermeidung unbeabsichtigter Grenzübertritte. Laut estnischen Behörden wurden 25 von 50 Bojen von russischen Grenzschutzkräften entfernt.
Estland hat diplomatische Schritte eingeleitet und fordert die Rückgabe der Bojen. Die EU sieht den Vorfall als Teil eines größeren Musters russischer hybrider Aktionen.
Interessierst du dich für die möglichen Konsequenzen dieser Entwicklung? ?
Nächste Provokation? – Russen entfernen estnische Bojen in Grenzfluss | krone.at
EU: Entfernung estnischer Grenzbojen durch Russland ist „inakzeptabel“ | Euronews
Estland beharrt auf Rückgabe entfernter Bojen: Ein diplomatischer Appell an Russland
Soll die mögliche Konsequenz der bevorstehende Angriff russischer Horden auf Narva und Tallinn sein? Zwar ist in der Presse gleich von russischer Provokation die Rede; doch im Detail ist die Schuldfrage laut diesem Zitat aus euronews.com kaum geklärt: „Jedes Jahr werde die Markierung der Schifffahrtsrouten erneut überprüft, weil „das Flussbett sich mit der Zeit verändert“, sagte Eerik Purgel, der örtliche estnische Grenzschutzchef. Letztes Jahr erklärte Russland, es sei mit den Standorten von etwa der Hälfte der estnischen Bojen nicht einverstanden. Einige der jetzt entfernte Bojen waren an den von Russland bemängelten Standorten ausgebracht worden.“
Man sieht, vieles wird weniger heiß gegessen, als es von Herrn Bock gekocht wird. Doch Zuspitzen, Aufputschen, die Welt klar in Gut und Böse aufteilen, gehört zum betriebenen Empörungsmanagement, um die Bevölkerung von ihrer „lumpenpazifistischen“ Gesinnung zu befreien und bis zur Kriegstüchtigkeit zu „informieren“. Entsprechend quillt der Bildschirm mit einseitig besetzten Talkrunden über, in denen die Strack-Zimmermanns, Hofreiters oder Kiesewetters ihr Stelldichein geben und vor dem bevorstehenden russischen Angriff warnen. Die Kritiker dieser Riege kommen in Bings Qualitätsmedien selten zu Wort.
Na ja, ein paar Bier als Spesen sind immer noch drin, aber immer gut wenn die extremen Positionen hier diskutiert werden können: Spendenkonto: …