Do. Nov 21st, 2024

Eine Fährfahrt von Ventspils nach Nynäshamn, Oldtimertfreffen, Nato?, Panzermuseum

Als Sammler von Oldtimern kam unter meinen Freunden aus Deutschland die Idee auf, eines der grössten Oldtimertreffen in Europa in Västeras (Schweden) 6. – 8. Juli 2023 zu besuchen.

Meine Freunde aus Deutschland reisten über den Landweg und für mich bot sich die Fährlinie von Stenaline, Ventspils – Nynäshamn an. Die Fahrt dauert etwa 9 Stunden, ist allerdings im Verhältnis zu der fast 3 mal so langen Fährüberfahrt Liepaja – Travemünde exorbitant teuer. Für eine Strecke mit PKW und zwei Personen nur im Pullmannsitz muss mit etwa 250 EUR gerechnet werden. Für etwa 200 EUR kann man mit PKW und 2 Leuten und Kabinenplatz von Liepaja nach Travemünde reisen.

V8 Spektakel

Die Fahrt nach Västeras zum Treffen am Freitag den 6 Juli war entspannt ca. 170 km, da die Fähre in Schweden um 7.30 Uhr ankam waren wir gegen 10 Uhr angekommen. Pro Person inclusive Fahrzeug kostete die Teilnahme ca. 20 EUR.

Leider begann es extrem zu regnen so das sich der Platz lichtete.

Mein alter Mercedes stand etwas verloren unter den ganzen Amischlitten, es gab nur wenige europäische Oldtimer. Interessant war das es neben den 150% ig restaurierten Fahrzeugen auch einige kuriose improvisierte Umbauten und „Ratten“ (Fahrzeuge in völlig verwahrlostem Zustand aber noch fahrbereit) gab.

Da die Oldtimerrundfahrt durch die Stadt dieses Jahr untersagt wurde und das Wetter äusserst ungünstig war verliessen schon viele Fahrzeuge am frühen Nachmittag den Platz.

Burnout

Dafür wurde ab 18 Uhr auf einem grossen Supermarkt-/Industriegelände ein Burn Out (verschiedene Fahrzeuge treten an auf einer ganz kurzen Strecke von ca. 200 Metern um mit durchdrehenden Reifen zu versuchen diese zum Platzen zu bekommen) veranstaltet. Ein in Europa kaum stattfindender Wettbewerb, wegen Rauchentwicklung, Lärmbelästigung, Sicherheitsfragen, Umweltauflagen etc..

Greta Thunfisch hätte sich mit ihrer Klimatentakelbewegung eigentlich dort auf den Boden kleben müssen!

Gegen späten Abend tauchte vermehrt Polizei auf und versuchte die Veranstaltung langsam aufzulösen, nahm Leuten die alkoholischen Getränke aus der Hand und kippte sie aus, allerdings mit wenig Erfolg da die meisten Karren gut bevorratet waren. Die technischen und Sicherheitsfragen wurden aber ignoriert, auch wenn mal 10 Leute in und auf einem Auto lagen und im Kreis tuckerten.

Schliesslich wurde alles im Gummibrandnebel eingehüllt.

Ohne Nato ab in die Krisenstimmung

Sehr angenehm ist in Schweden die Möglichkeit an verschiedensten Plätzen kostenlos campen/übernachten zu können. Klos stehen bereit, ein Feuerplatz sogar mit bereitgelegtem Brennholz.

Neben den vielen Steinen gibt es ähnlich wie in Lettland zahlreiche grosse Gutshöfe.

Auf einem der kostenlosen Rastpätze kamen wir abends mit einem schwedischen Ehepaar ins Gspräch.

Sie berichteten von ihrer Angst, das Russland in Schweden einfallen könnte, da Schweden noch immer nicht in der Nato sei.

Am nächsten Tag besichtigten wir, ganz der modernen Kriegshysterie ergeben ein Panzermuseum in Strängnäs. Neben den unzähligen teils kuriosen schwedischen Eigenbauten gab es eine neu gestaltete Krisenabteilung, wo visuell mit Filmen und Audio auf Militärkatastrophen, Engpässe und nukleare Schläge eingestimmt wurde. Auf meine Nachfrage, wann diese Abteilung aufgebaut wurde antwortete man mir im Mai 2023.

Besonders befremdlich und pädagogisch fragwürdig fand ich den Kinderspielraum in welchem sich ein kleiner Panzer zum reinsetzen befand, der auf einem Original Untergestell basierte.

Also auf in den Krieg heisst das Motto für die nächste heranwachsende Generation, viel Spass und glückliche Reise!

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