Mi.. Juli 16th, 2025

Bei einem Besuch in Druskininkai fällt als Erstes das Stadtmuseum auf. Das repräsentative Gebäude des Kulturerbes wurde Anfang des 20. Jahrhunderts im Jugendstil und neoklassizistischen Stil erbaut und ist die Villa Linksme.

Die Geschichte dieses Gebäudes ist unbekannt, doch lange Zeit beherbergte es das Standesamt. Im Jahr 2000 wurde nach der Renovierung unter der Leitung von Direktor Gintaras Dumčius das Stadtmuseum von Druskininkai eröffnet. Im ersten Stock des Museums befinden sich eine Ausstellung zur Geschichte der Stadt Druskininkai und eine Galerie. Im zweiten Stock erwartete mich eine Überraschung: In dieser Museumsausstellung sind etwa 2000 Salzgefässe und Salzstreuer ausgestellt, von denen der seltenste aus dem 18. Jahrhundert stammt.

Man kann nur vermuten, dass vor 500–600 Millionen Jahren in der Nähe von Druskininkai ein Himmelskörper mit einem Durchmesser von etwa 200 m auf die Erdoberfläche prallte – sein Zentrum und sein Hauptteil bildeten einen Krater, aus dessen Tiefen noch heute Mineralwasserquellen fließen.

Die Quellen des Druskininkai-Mineralwassers werden übrigens als Chlorid-/Natrium-Calcium-Sole klassifiziert. Der Salzgehalt im Wasser der Syrutis- und Aušra-Quellen beträgt etwa 52/56 g/l, und natürlich wurde hier jahrhundertelang Salz abgebaut.

Leider wurden der Salzabbau und die Salzverarbeitung seit langem eingestellt, doch Salz ist eine lebenswichtige Substanz für den menschlichen Körper. Die Geschichte des Abbaus, der Herstellung und der Verwendung dieses Produkts reicht bis in die Zeit vor Christus zurück. Die Geschichte der Lagerung und des Servierens als wertvolles Lebensmittel ist jedoch seit der antiken griechischen Zeit bekannt.

Salzstreuer, als Attribut der Tischdekoration, erlangte seine Popularität im 15. bis 18. Jahrhundert. In Leonardo da Vincis Gemälden – „Das letzte Abendmahl“ – und in Pablo Picassos Stillleben ist dieses Objekt im Zentrum der Gemälde zu sehen.

In der Zarenzeit erfreute sich dieses Objekt großer Beliebtheit – silberne Salonki mit Edelsteineinlagen waren ein Luxus auf den gedeckten Tafeln fast jeder Adelsfamilie.

Doch zurück zur Museumsausstellung: Man kann sich vorstellen, wie diese Objekte von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Hier sind Salzstreuer und -gefässe der niederländischen, deutschen und englischen Porzellanmanufakturen, der Rigaer Porzellanmanufaktur Kusnezow und Jessena, der St. Petersburger Porzellanmanufaktur Lomanosow zu sehen.

Auch Salzstreuer aus böhmischem Kristall, Salzgefässe aus Kunsthandwerk, Holz und Ton, in den vergangenen Jahrhunderten sehr beliebte Salzgefässe mit Chochloma-Malerei, dekorative Salzgefässe aus Bernstein und auch einige Kuriosa zu sehen.

Dieser Artikel wurde uns freundlicherweise von Natalija Kalninga aus Riga als Gastautorin unseres Magazins zur Verfügung gestellt

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