Es ist in letzter Zeit in der Gegend um das havarierte Kernkraftwerk Tschernobyl ein merkwürdiges Phänomen aufgetreten, das in verschiedenen Gazetten die Runde machte. Es wurden dort vermehrt Hunde mit blauem Fell beobachtet.
Es ist eine bekannte Tatsache, daß noch zu sowjetischer Zeit in der Ukraine Teile des Kernkraftwerkes unter erheblicher Freisetzung von Radionukliden verunglückt sind und aufgrund einer unglückseligen Wetterlage mit einer Südostströmung mit einer radioaktiven Wolke Teile Weißrußlands, Skaninaviens und Mitteleuropas kontaminiert wurden. Weitere Unfälle dieser Art hat es wohl in der Sowjetunion gegeben, die aber nie hieb- und stichfest bewiesen werden konnten.
Die Gegend um Tschernobyl wurde evakuiert und viele Bewohner, die ihr Hab und Gut zurücklassen mußten, ließen auch ihre Haustiere in dem abgesperrten Bereich zurück. Unter anderem haben sich in diesem Gebiet die Hunde stark vermehrt, die dort nun wild leben.
Mittlerweile allerdings kann auch auf organisierten Ausflugsfahrten das Gelände von Tschernobyl besichtigt werden und so wurden dort plötzlich auch die besagten blauen Hunde gesichtet.
Es lag nahe zu vermuten, daß die Hunde durch die Radioaktivität mutiert seien und nun deswegen eine andere Fellfarbe hätten, insbesondere, da der sog. Sarkophag durch den Krieg beschädigt wurde. Doch die Behörden konnten Entwarnung geben und es gibt keinen Grund zur Sorge und keine radioaktiven genetisch veränderten Hunde in Tschernobyl:
Die Behörden daselbst waren die Ursache für die blauen Hunde, denn sie nehmen bei den dortigen Hunden einfach nur Sterilisationen vor, um Massenvermehrungen der verwilderten Hunde zu verhindern und jeder sterilisierte Hund wurde mit blauer Farbe markiert, um ein erneutes Einfangen von bereits sterilisierten Hunden zu verhindern!
Im Übrigen; auch in den USA gab es Gelände für nukleare Versuchsanlagen. Viele davon werden nicht mehr benötigt und sie wurden aufgegeben. Man glaubte anfangs, diese Gebiete seien für immer unbewohnbar, aber inzwischen ist die Radioaktivität soweit abgeklungen, daß auf diese Gelände organisierte Bustouren angeboten werden.
Auch das Kernkraftwerk in Tschernobyl ist trotz noch erhöhter Werte inzwischen wie schon erwähnt Ziel von Katastrophentourismus geworden.
Hier sei auch am Rande etwas erwähnt, das eine andere Tiergruppe betrifft, denn Frösche wurden immer wieder mit zusätzlichen nutzlosen Gliedmaßen beobachtet. Dies soll wohl auch nach ungesicherten Berichten in der Umgebung von Tschernobyl geschehen sein. Es wurden hier auch Umweltgifte und vor allen Dingen Radioaktivität als Ursache vermutet. Es ist aber eine biotische Ursache, denn der parasitische Wurm Ribeiroia ondatrae, der Wasservögel befällt und über den Kot die Eier des Wurmes in die Teiche gelangen, befällt über Zwischenstadien Kaulquappen, die zu gehandicapten Fröschen metamorphosieren, die durch ihre Behinderung dann wieder zu einer leichteren Beute für den Wasservogel werden, was so von dem Parasiten ja gewollt ist und dazu führt, daß er wieder in seinen Endwirt gelangen kann.
Der Verfasser will sich hier nicht pro oder kontra AKW äußern oder Leser zu irgeneiner Weltanschauung in diesem kontroversen Thema Kernkraft bekehren, aber der geneigte Leser mag sich zu dieser Thematik selbst eine Meinung bilden, falls er diese nicht schon hat.
Weiterführend wäre hier zu Tschrnobyl allgemein:
https://de.wikipedia.org/wiki/Nuklearkatastrophe_von_Tschernobyl
https://www.bfs.de/DE/themen/ion/notfallschutz/notfall/tschornobyl/unfall.html
https://www.base.bund.de/de/nukleare-sicherheit/nukleare-unfaelle/tschernobyl/tschernobyl-unfall.html
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/tschernobyl-sarkophag-beschaedigungen-100.html
https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/umwelt/tschernobyl-experten-machen-besorgniserregende-entdeckung/
https://www.spiegel.de/wissenschaft/tschernobyl-raetsel-um-blaue-hunde-ist-geloest-a-bfa61817-15d1-4b01-8fb8-16054a80f10d?utm_source=firefox-newtab-de-de
https://web.de/magazine/panorama/raetsel-blaue-hunde-tschernobyl-geloest-41545278#.homepage.fiveBig_7_Panorama_treatSimple.R%C3%A4tsel%20um%20blaue%20Hunde%20in%20Tschernobyl%20ist%20gel%C3%B6st.2
zu den Amphibien:
https://www.youtube.com/watch?v=QAexeNFrSwM (Nach dieser Quelle ist der Erreger ubiquitär)
Schotthoefer, Anna M., K. Marie Labak, and Val R. Beasley. „Ribeiroia ondatrae cercariae are consumed by aquatic invertebrate predators.“ Journal of Parasitology 93.5 (2007): 1240-1243.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ribeiroia_ondatrae (Der Erreger soll nach dieser Quelle in der neuen Welt beheimatet sein, aber durch internationalen Verkehr, weltweiten Tierhandel und die Flugrouten der Vögel dürfte sich der Erreger weltweit ausgebreitet haben)
