Im Zusammenhang mit der russischen Parade zum 9. Mai hat man zum wiederholten Male auch im Ventspils Hafen fast zeitgleich ein paar Kriegsschiffe positioniert. Das Aufgebot sah aber genauso kärglich aus wie die in Russland erfolgten Paraden.
Waren noch am 9. Mai 2014 über 10 Kriegsschiffe aus verschiedenen europäischen Nationen im Hafen von Ventspils, u.a. auch zwei deutsche Kriegsschiffe (sie dazu auch die Ausgabe Lett-landweit 2014 im Archiv)
(Deutsche Kriegschiffe in Ventspils am 9. Mai 2014)
so war diesmal nur ein kleines Kriegsschiff aus Litauen vertreten und ein lettisches.
Wenn man Optimist wäre, könnte man das als Zeichen zur Beruhigung betrachten, wenn die Abschreckung zurückgefahren wird. Allerdings verbal kocht die gegenseitige Beschuldigung und Hetze zur Zeit auf höchster Stufe.
In Narva wurde am 9. Mai auf der russischen Seite des Flusses ein Konzert mit Grossbildschirm abgehalten zu den Feierlichkeiten des Sieges über Nazideutschland. Von estnischer Seite gab es hunderte von Zuschauern auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses (in der estnischen Stadt Narva leben fast ausschliesslich Russen mit oft estnischer Staatsbürgerschaft oder ohne Staatsangehörigkeit), derweil auf estnischer Seite am Museum in Richtung Russland ein grosser Plakat angebracht wurde, mit der englischen Aufschrift: „Putin War Criminal“.
Daraufhin gab es ein russischen Ersuchen der Grenzpolizei zu einem Treffen mit der Estnischen Grenzpolizei, welches Mittags auf der Grenzbrücke mit je zwei Polizisten stattfand.
Im Gespräch ging es um die Forderung der russischen Seite das estnische provokative Plakat abzuhängen, welchem die Esten nicht entsprachen.
Interessant am Rande ist eine Kleinigkeit, wenn man das Bild des Treffens genau betrachtet, das sich anscheinend die Russen über den roten Grenzpfahl bei den Gesprächen auf estnische Seite begeben haben. Eine weitere Grenzverletzung? …