Nach einem neu verabschiedeten Gesetz wird wieder eine Wehrpflicht für männliche Bürger im Alter von 18 – 27 Jahren ab dem 1. Januar 2024 für 11 Monate Wehrdienst verbindlich eingeführt.
Dem voran geht das Angebot sich als Freiwilliger ab dem 1. Juli 2023 anzumelden, diese Möglichkeit steht auch Frauen zu, sich freiwllig zum Wehrdienst zu melden.
Schmackhaft gemacht wird diese neue Wehrpflicht durch eine für Lettland relativ grosszügige Entlohnung, wenn man sich freiwillig nach dem 1. Juli bis 31. Dezember 2023 zum Wehrdienst meldet.
600 EUR monatlich winken den frischgebackenen Kriegsfreunden ohne jeglichen Steuerabzug, zusätzlich bekommt man nach Abschluss der 11 Monate eine Prämie von 1100 EUR, ebenfalls ohne Abzug. Dazu kommt noch die unentgeltliche Verpflegung und Unterbringung.
Im Vergleich zum lettischen Minimallohn, mit welchem noch Viele vor sich hindarben, der vor Steuer 620 EUR beträgt, nach Abzug der Steuer und Sozialabgaben nur noch 443.92 EUR beträgt, kommen die frischen ungelernten Kräfte in der lettischen Armee wesentlich besser weg.
Allerdings ab dem 1.1. 2024 beträgt das monatliche Gehalt für dann unfreiwillige Wehrpflichtige nur noch 400 EUR ohne weitere Bonuszahlungen.
Im Gespräch mit einem Ausbilder der lettischen Armee konstantiert dieser allerdings, das ein Grossteil der jungen freiwilligen lettischen Kriegshelfer physisch und psychisch kaum in der Lage sind den Grundansprüchen der Armee zu genügen.
Bei diesem Gespräch kamen wir auch auf die Ukraine zu sprechen, in Skrunda gibt es ein militärisches Ausbildungslager, wo auch ukrainische Soldaten an modernen Waffen ausgebildet werden. Mittlerweile sind nach Aussagen des Ausbilders mindestens 1/3 der ukrainischen Soldaten welche in Skrunda ausgebildet wurden im Kampf gegen Russland gefallen!
Auf meine Frage ob den nicht auch einige ukrainische Soldaten versuchen würden in Lettland die Möglichkeit zu ergreifen zu desertieren, meinte er, das wäre fast unmöglich da sie in einem stark bewachten und abgesicherten Militärbezirk untergebracht wären und während der gesamten Ausbildungszeit keinerlei Ausgang haben.
Die Situation in der Ukraine scheint auch nicht so rosig zu sein wie immer behauptet wird.
Nach einem Bericht der Tagesschau vom 30.4.2023 haben über 5000 junge Ukrainer versucht dem Wehrdienst durch Flucht nach Rumänien zu entgehen.
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-flucht-rumaenien-102.html
Angesicht der Tatsache das selbst schon 1/3 der im Westen gut ausgebildeten Soldaten ihr Leben auf dem Schlachtfeld in kurzer Zeit verlieren, ist es verständlich das einige junge Menschen in der Ukraine versuchen dem zu entgehen.
Ob russisch oder ukrainisches Roulette, die Überlebenschancen stehen nicht gut.