Fr.. Juni 6th, 2025

Direktflüge gehen 4 mal die Woche von Riga nach Wien, teils zu sehr geringen Preisen, was aber durch das teure Wiener Pflaster ausgeglichen wird. Die Preise in der Gastronomie in Lettland sind schon exorbitant gestiegen, aber Wien kann da noch einen drauflegen.

Interessant, Wien ist das letzte EU Land welches nicht in der Nato ist, da es unter sowjetischer Besatzung einen Neutralitätserklärung verfasst hat um wieder als eigenständiges Land zu existieren.

Schon 1944 wird dies unter sowjetischer Besatzung vorbereitet, Wien wurde wie Berlin in verschiedene Sektoren der Allierten aufgeteilt derweil der Rest Österreichs unter sowjetischer Besatzung bis 1955 verblieb.

In der Nähe des Schönbrunner Schlosses habe ich ein Quartier bei einem Bekannten bekommen.

Mein erster Spaziergang in der näheren Umgebung vermittelte mir den Eindruck einer stagnierenden Stadt, wo die Geschäfte nicht besonders tätig sind.

Teilweise entspricht die Architektur der von St. Petersburg in Russland, auch Peterhof wurde eventuell von Schönbrunn etwas inspiriert, zumal Peter der Grosse selber Wien 1698 besucht hatte.

Nur die Kanäle in Petersburg sind richtig mit Wasser gefüllt.

Das Schloss Schönbrunn lässt sich am besten vom Berg aus besichtigen. Die Wege sind lang, die Pfade kurz und verboten.

Überhaupt ist Wien architektonisch ein Museum, besonders ist das in der Innenstadt spürbar, wo sich alle Ausländer der Erde tummeln. Der Kaiserkult wird wie ein Fetisch hochgehalten.

Auf dem kleinen Delikatessenmarkt wo ich einen traditionellen Leberkässemmel mit einem Gespritzten (Ein Getränk, das in Österreich besonders beliebt ist und aus trockenem Wein und Mineralwasser im Verhältnis von 50:50 besteht) vertilge. Dort komme ich mit zwei alten Österreichern ins Gespräch, wir sprechen über Touristen und Ukrainer. Bei letzterem reagieren sie etwas unwillig. Die seien arrogant und anspruchsvoll, letztens habe sich einer beschwert weil er eine Wohnung etwas ausserhalb des Zentrums zugeteilt bekam. Sie halten zwar nichts von der rechten FPÖ, aber in dieser ukrainischen Flüchtlingsfrage wären sie ähnlicher Meinung. Überhaupt findet man in Österreich eigentlich keine ukrainische Flaggen oder Slogans für die Ukraineunterstützung. – oder?

Die Bedienungen in der Gastronomie aber auch die Sicherheitsbeauftragten in Museen und anderen Geschäften sind zu über 90 % Ausländer aus aller Herren Länder, natürlich auch besonders aus den Balkangebieten. Sie sprechen meist ziemlich schlecht Deutsch und haben von der Sache wofür sie arbeiten in der Regel überhaupt keine Ahnung. Am Ufer eines richtigen Kanals gibt es viele Graffitti.

Lustige Verkehrsschilder findet man auch, rationell gedacht, auch für die von oben Fallenden.

Auch einige Essstände, welche allerdings an Feiertagen erst gegen 15 Uhr in Betrieb kommen.

Die Österreicher lassens halt langsam angehen. Der Stockfisch, frisch gegrillt, kostet allerdings stolze 16,50 EUR.

Da ist von der Arbeiterstadt Wien nicht mehr viel zu spüren. Allerdings hat die Gemeinde Wien wohl intensiven Sozialwohnungsbau betrieben, an vielen Gebäuden prangen die entsprechenden stereotypen Aufschriften:

Jedoch Sonnencreme wird im Sommer gratis zur Verfügung gestellt:

Die grosse Festmeile Prater als Dauerkirmes ist gut besucht.

Aber auch das Wiener Nachtleben lässt sich auf kleinen Strassenfesten erkunden.

Die Republik Kugelmugel, nicht zu verwechseln mit „Goggelmoggel“ einer deutschbaltischen Zuckerschaumeispeise ist ein etwas verwaistes Phantasieprodukt bestehend noch von Regierungsgnaden.

Die Erfrischungen im Prater liegen mit etwa 5 – 6 EUR für ein Bier an einem Getränkestand sehr hoch, auch das Essen ist entsprechend teuer und die Preise werden weiter nach oben geschraubt wie ich den Mann auf der Leiter beobachten konnte der gerade ein altes Preisschild überklebte.

Ähnlich sind auch die Preise in den Kneipen, eine davon, meinte mein Bekannter Charlie, würde auch noch einen Raucherkeller haben. Ich wunderte mich ein wenig warum dort keine Aschenbecher waren, aber wir begannen fleissig zu rauchen. Ein paar junge Frauen schauten herunter und meinten, „This is very underground“.

Nach etwas einer guten Stunde stürzte ein Mitarbeiter der Kneipe ganz aufgebracht in den Keller zu uns und brüllte uns an, ob wir wahnsinnig wären hier zu rauchen, Charlie meinte, letztes Jahr hätte er hier auch ganz normal geraucht, der Bedienstete meinte seit über 10 Jahren wäre hier Rauchverbot, macht nix, meinte Charlie, wir hätten jetzt sowieso genug geraucht, wir tranken noch unser Bier leer und verschwanden durch den Hintereingang.

Es gibt noch viele Antiquitätengeschäfte und Antiquariate, teils geschlossen, aber auch mitunter mit sehr grosser Auswahl und durchaus mit lebhafter Kundschaft.

Allerdings werden in der Innenstadt Kulturgeschäfte durch schnöde Boutiquen ersetzt:

Im Sommer darf ein Ausflug zur Donauinsel mit einem Bad in der Donau und einem Seitenarm nicht fehlen:

Fast schon philosophisch und treffend für die Wiener Mentalität mutet dieses Plakat an:

In diesem Sinne kann man auch das alte Lied der österreichischen Gruppe EAV, Vienna, verstehen.

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