Zu den Spielen wurde kein Brot gereicht, da bisher die marokkanische Regierung immer noch den Brotpreis künstlich niedrig hält durch immense Subventionen, welche auch andere Grundnahrungsmittel und Gas betrifft, um das Volk ruhig zu halten.

Brot gleicht gewissermassen einem Statussymbol, wenn auch durchaus in Marokko immer noch eine gewisse Armut herrscht, so muss hier keiner verhungern, und Brot gibt es in Unmengen es wird übermässig eingekauft, es wird in Cafés und Restaurants in grosszügigen Mengen beigelegt und die Hälfte weggeschmissen. Mitunter dient es danach als Tierfutter.
Wenig Interesse der Bevölkerung in Sidi Ifni an den Veranstaltungen und Dokumentationen.



Grosse Festveranstaltungen wurden in Marokko anlässlich der 50-Jährigen Besatzung bzw. Besetzung der Westsahara in vielen Städten durchgeführt. Beflügelt wurde das Ganze dann noch durch die kürzlich entschiedene UN Abstimmung, die Westsahara Marokko zuzusprechen, unter der Bedingung, dass sie einen gewissen autonomen Status bekommt. Dem vorangegangen war schon die Anerkennung der Westsahara als Teil Marokkos durch die amerikanische Regierung.
1975 begann mit dem Marsch nach Tarfaya und an die Grenze zur Westsahara das Ende der spanischen Kolonien in Nordafrika obwohl bis heute immer noch am Mittelmeerraum diverse kleine Flecken als spanisches Staatsgebiet beansprucht werden.
Die Musketiere
Um den Marsch zu illustrieren hat man in Sidi Ifni einige Reiter herangeschafft, zumal das Symbol der Stadt die Pferde sind, um dann allerdings in die falsche Richtung zu marschieren und Schüsse aus den Büchsen abzugeben.

Den Russen wäre so ein strategischer Fehler nicht passiert, sie haben ihre Panzer immer den Westen ausgerichtet, die Marokkaner allerdings hätten eigentlich mit den Pferden aus den Musketen schiessend nach Süden reiten müssen, allerdings sind sie nach Norden geritten weil wahrscheinlich dort es bequemer war die Bühne aufzubauen. Abends wurde dann noch ein Konzert auf der Bühne gegeben dieses wurde dann auch von der Bevölkerung am meisten besucht.
Fragt man die Bevölkerung von Sidi Ifni, so stellt man fest dass der Nationalismus hier nicht besonders ausgeprägt ist, es eher um wirtschaftliche Fragen geht. Das heißt insbesondere die jüngere Generation hat im wesentlichen das Ziel ein europäisches Land zu erreichen um dort Arbeit zu finden und einen gewissen Wohlstand zu erhalten. In diesem Sinne würden vermutlich insgeheim viele der Einwohner eine Rekolonialisierung Marokkos unter Frankreich oder Spanien befürworten.
Die marokkanische Regierung ist nicht besonders gut angesehen in der Bevölkerung da sie genauso wie in Lettland einen aufgeblasenen Wasserkopf bildet welcher Unsummen von Geldern verschlingt welche nicht der ärmeren Bevölkerung zur Verfügung gestellt wird. Ebenso schlug der gigantische Polizeiapparat und die Armee einen Grossteil der Mittel.
Über all dem thront der König mit seiner gesamten gierigen Familienclique, allerdings wird er selbst bei der kritischen jüngeren Generation immer noch als notwendig erachtet, um Marokko in einem halbwegs friedlichen Zustand zu erhalten, denn ansonsten wäre die Gefahr eines möglicherweise religiösen Bürgerkrieges nicht auszuschliessen.
Dazu schrieb Dr. Matthias Roggo, ein Freund von mir:
„Abgesehen davon bin ich heute der Auffassung, dass viele Menschen sich besser orientieren können, wenn es einen König gibt (oder so eine Figur), und eine Kultur des Landes (Religion gehört dazu). Die alten Griechen sind auch zu dieser Einsicht gelangt. Deshalb gab es ja die stille Bewunderung des Perserreiches (von Xenophon zum Beispiel). Das schizophrene Verhältnis zu Russland liesse sich heute vielleicht damit vergleichen. Platon, Aristoteles, Epikur und viele Stoiker sahen die Monarchie mit einem gebildeten Herrscher als die beste politische Ordnung in einer potenziell chaotischen Welt. Ein wenig wie einige Sultane des Osmanischen Reiches (halb türkisch, halb europäisch viele von ihnen, sehr fähige Herrscher). Im Neuen Testament heisst es ja auch, dass die Auflehnung gegen die irdische Macht (Rom) nicht erwünscht sei, oder nichts bringe. Das ist sicher einer der beachtenswertesten Aussagen dort – absolut nicht jüdisch zu dieser Zeit.“
